Implantate sind die perfekte Lösung bei Zahnverlust – egal, ob es sich dabei um einzelne Zähne handelt oder einen umfassenden Ersatz wie bei unserer „Feste Zähne an einem Tag“-Methode. Als Standard hat sich dabei in den vergangenen Jahrzehnten Titan etabliert: Das widerstandsfähige graue Metall ist als Implantatwerkstoff gut erforscht und dokumentiert, es ist vergleichsweise günstig, heilt schnell und zuverlässig in den Knochen ein (Osseointegrationsrate: 98,5 Prozent) und kann bereits direkt nach der Implantation belastet werden. Doch trotz dieser Vorteile drängt sich seit einiger Zeit eine Alternative auf den Markt: Keramikimplantate auf der Basis von Zirkoniumdioxid. Ihre Praxis WHITEBLICK DR FEISE + KOLLEGEN zeigt Ihnen in diesem Beitrag auf, wo die Vorteile und die Beschränkungen dieses Hightech-Materials liegen.
Keramikimplantate bestehen in erster Linie aus Zirkoniumdioxid, welches durch verschiedene Zusätze mit bestimmten Eigenschaften versehen werden kann. Unter hohen Temperaturen und ggf. großem Druck entsteht aus dem weißen Pulver ein zahnähnliches Material, das über hervorragende mechanische Eigenschaften verfügt. Aus diesem Grund wird es bereits seit Längerem unter anderem für Zahnkronen verwendet. Als Implantat waren lange Zeit nur einteilige Systeme verfügbar, welche zwar dem natürlichen Zahn am nächsten kommen, aber extrem präzise gesetzt werden müssen und daher besondere Anforderungen an den Zahnarzt oder die Zahnärztin stellen. Mittlerweile existieren allerdings auch Varianten, die analog zu den üblichen Titanimplantaten aus zwei Komponenten (Implantatkörper und Abutment) bestehen und mehr Flexibilität erlauben.
Die eingangs erwähnten Vorteile von Titan lassen sich nicht von der Hand weisen und es ist nicht ohne Grund das am häufigsten verwendete Material. Aber Keramik hat in einigen Aspekten eben doch die Nase vorn. Ein ganz wesentlicher Vorteil ist ästhetischer Natur: Wenn Kieferknochen und/oder Zahnfleisch vergleichsweise dünn sind (was mit zunehmendem Alter öfter der Fall ist), kann das graue Titan als dunkler Schatten durchschimmern, was vor allem im Frontzahnbereich unschön auffallen kann. Weiße Keramikimplantate verhalten sich dahingehend ähnlich wie natürliche Zahnwurzeln und fallen kaum auf.
Der zweite entscheidende Vorteil von Keramikimplantaten liegt in ihrer extremen Biokompatibilität. Zwar gilt insbesondere reines Titan ebenfalls als weitgehend biokompatibel, aber vereinzelt kann es dennoch zu einer Unverträglichkeit kommen. Manche Hersteller verwenden darüber hinaus auch Legierungsbestandteile wie Cadmium oder Nickel, welche allergologisch und physiologisch wesentlich bedenklicher sind. Bei Keramikimplantaten sind dagegen bisher keine ähnlichen Probleme dokumentiert.
Darüber hinaus sorgt die Oberflächenstruktur bei keramischen Implantaten dafür, dass sich Plaque weniger leicht daran festsetzen kann. Eine sorgfältige tägliche Mundhygiene ist selbstverständlich auch bei Keramikimplantaten nötig, aber dennoch kann diese Materialeigenschaft dabei helfen, das Risiko für eine Periimplantitis zu verringern.
Und während der Osseointegrationsprozess generell länger dauert als bei Titanimplantaten, wächst das Zahnfleisch bei Keramikimplantaten schneller und besser an, die Wahrscheinlichkeit von Zahnfleischrückgang ist reduziert.
Letztlich hängt die Wahl des Implantatmaterials von mehreren Faktoren ab und muss von Fall zu Fall abgewogen werden. Wenn Sie keine Unverträglichkeit haben und der Zahnersatz eher im hinteren Kieferbereich erfolgt, spricht wenig gegen günstigere Titanimplantate. Befürchten Sie dagegen eine Abwehrreaktion Ihres Körpers oder eine ästhetische Beeinträchtigung, sind Keramikimplantate hervorragende Alternativen. Wenn Sie sich für Zahnimplantate interessieren oder noch Fragen zum Thema haben, nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf! Das Team von WHITEBLICK DR FEISE + KOLLEGEN berät Sie gerne!