Die Fluoridierung von Zähnen ist insbesondere in der biologischen Zahnheilkunde nicht unumstritten – umso mehr, wenn es um Kinderzähne geht. Viele Eltern befürchten, die Substanz könnte giftig sein und ihren Kindern schaden. Aber welchen Ursprung haben diese Ängste? Sind sie tatsächlich berechtigt? Und weshalb wird die Fluoridierung überhaupt empfohlen? In diesem Beitrag beleuchtet Ihr Team von WHITEBLICK DR FEISE + KOLLEGEN, was es mit Fluorid nun tatsächlich auf sich hat, woher die damit verbundenen Sorgen stammen und warum wir die Fluoridierung von Kinderzähnen befürworten.
Fluorid ist für starke, gesunde Knochen und Zähne unverzichtbar. Das gilt umso mehr im Kindesalter, wenn die Knochen wachsen. Dazu dient die Fluoridierung in jedem Alter der Kariesprophylaxe – durch ausreichende Fluoridgabe kann das Kariesrisiko um bis zu 45 Prozent gesenkt werden! Zwar nehmen wir auch über Trinkwasser und Nahrung Fluorid auf, aber in unzureichenden Mengen. Daher wird von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung folgendes empfohlen:
Darüber hinaus ist eine lokale Fluoridierung der Zähne mit Gel oder Lack in der Regel Bestandteil der zahnmedizinischen Prophylaxe – auch bei Kinderzähnen.
Aber was ist mit den Risiken? Ist Fluorid nicht sogar giftig? Wir können Sie beruhigen: Zwar kann Fluorid wie nahezu jede andere Substanz auch in extremer Überdosierung schädlich sein, aber die dafür nötigen Mengen liegen in der Regel weit über dem, was wir über die üblichen Wege aufnehmen. Ab einer zweifachen Überdosierung über längere Zeit hinweg kann es zum Beispiel zu einer sogenannten Zahnfluorose kommen, die sich zunächst in weißen Verfärbungen an den Zähnen äußert und diese auf Dauer schädigen kann, wenn sie unbehandelt bleibt. Innerhalb des empfohlenen Rahmens dagegen gelten sowohl Unbedenklichkeit als auch Wirksamkeit als zweifelsfrei gesichert. Aber wenn die Studienlage eigentlich so eindeutig ist, woher kommen dann die Bedenken?
Der Grund für die Vorurteile und Ängste gegenüber Fluorid liegt in den meisten Fällen vermutlich in einer simplen Verwechslung, denn Fluorid wird oft mit Fluor gleichgesetzt. Und das chemische Element Fluor ist tatsächlich eine angsteinflößende Substanz: Das in der Regel farblose Gas mit durchdringendem Geruch ist das reaktivste aller Elemente, wirkt stark ätzend und ist sehr giftig. Liegt Fluor allerdings nicht in Reinform als Element vor, sondern ist als Fluorid-Ion Bestandteil von Aminfluorid, Natriumfluorid oder Zinnfluorid, ändern sich die chemischen Eigenschaften grundlegend. Aus dem ätzenden, hochgiftigen Gas wird ein in der Regel harmloses Salz, das wie oben beschrieben einen unschätzbaren Beitrag zur Kariesprophylaxe leisten kann. Eine solche radikale Änderung der Eigenschaften eines Elements ist nichts Ungewöhnliches: Natrium ist als Element ein weiches Metall, das bei Kontakt mit Wasser explosionsartig verbrennt, Chlor ist chemisch recht nahe verwandt mit Fluor und in Reinform ebenfalls hochreaktiv und giftig. Aber wenn sich beide als Ionen zu Natriumchlorid miteinander verbinden, entsteht daraus nichts anderes als das gewöhnliche Kochsalz, mit dem wir unser Frühstücksei würzen.
Wir bei WHITEBLICK DR FEISE + KOLLEGEN sind überzeugt: Richtig angewendet ist die Fluoridierung von Zähnen nicht nur gesundheitlich unbedenklich, sondern sogar unverzichtbar für die Zahngesundheit – und bei Kindern obendrein wichtig für den Knochenaufbau. Wie so oft rühren die Ängste und Sorgen auch in diesem Zusammenhang vor allem aus Missverständnissen und unzureichender Information – wir hoffen, dass wir Sie mit diesem Beitrag aufklären und Ihnen Ihre Bedenken nehmen konnten. Wenn Sie noch Fragen zum Thema Fluoridierung haben, rufen Sie uns gerne an!